Stellen Sie sich vor, Sie installieren eine Solaranlage auf dem Dach Ihres Gebäudes. Alles ist vorbereitet – Paneele, Verkabelung, Wechselrichter. Doch etwas Entscheidendes fehlt noch. Wie stellt man sicher, dass die Photovoltaikanlage (PV-Anlage) selbst bei Windgeschwindigkeiten über 100 km/h sicher an ihrem Platz bleibt?
Die Antwort ist einfach, aber entscheidend: eine korrekt dimensionierte Ballastierung.
Und genau darum geht es in diesem Artikel.
Warum wird eine PV-Anlage überhaupt ballastiert?
Ballastierungen werden vor allem auf Flachdächern eingesetzt. Statt zu bohren, werden die Module beschwert – meist mit Betonblöcken, die gleichzeitig als Trägerkonstruktion dienen.
Diese Montageart ist schnell, schont das Dach und lässt sich leicht demontieren. Sie hat jedoch einen Nachteil – eine falsch konzipierte Ballastierung kann mehr Schaden als Nutzen bringen.
Was beeinflusst das notwendige Ballastgewicht?
Das Gewicht kann nicht einfach geschätzt werden. Es hängt von mehreren Faktoren ab:
Wie viel Gewicht wird benötigt?
Im Allgemeinen gilt: Für gängige Flachdächer in gemäßigten Klimazonen werden ca. 20–40 kg Ballast pro Modul benötigt. In windreichen Gegenden können es bis zu 50 kg sein.
Aber Vorsicht – jedes Projekt sollte durch ein statisches Gutachten begleitet werden. Nur so kann das exakte Gewicht ermittelt werden.
Fragen Sie sich, ob Ihr Dach das trägt? Diese Frage haben wir im Artikel „Hält das Ihr Dach aus? Statik und Sicherheit von Photovoltaikanlagen ohne Bohren“ behandelt.
Warum sind Betonblöcke die ideale Lösung?
Betonblöcke gehören zu den am häufigsten verwendeten Ballastierungen – und das aus gutem Grund. Sie dienen nicht nur als Gewicht, sondern auch als Tragelemente.
Sie bieten mehrere Vorteile:
✅ Günstig und gut verfügbar
✅ Langlebig und witterungsbeständig
✅ In vielen Formen und Größen erhältlich
✅ Einfach zu handhaben
Sie benötigen keine spezielle Wartung und sind recyclebar. Beton bleibt langfristig stabil.
Wie läuft die Ballastierung in der Praxis ab?
- Der Statiker berechnet die notwendige Ballastierung.
- Der Solarteur erstellt einen Plan zur Platzierung der Blöcke.
- Die Blöcke werden gemäß Plan verteilt.
- Die Module werden montiert und fixiert.
Was passiert bei zu wenig Ballast?
Im besten Fall verrutschen die Module nur. Im schlimmsten:
- Module reißen ab und beschädigen die Umgebung.
- Das Dach wird beschädigt.
- Es erlischt die Garantie des Herstellers oder der Versicherung.
Das sind gute Gründe, keine Schätzungen oder Laienlösungen zuzulassen.
Abschließende Empfehlung
Wenn Sie eine PV-Anlage auf einem Flachdach ohne Verankerung planen, sind Betonblöcke die beste Wahl. Sie sind günstig, effektiv und langlebig. Aber denken Sie daran: Jede Installation ist individuell.
Arbeiten Sie mit Fachleuten, lassen Sie eine statische Berechnung durchführen und überlassen Sie nichts dem Zufall.